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Moorea

Eine lauwarme Dusche nach dem längsten Tag, den wir bisher erlebt haben, ist nicht das schlechteste. Heute ist Samstag, gerade noch, da schon 23:50 Uhr und dieser Tag hatte 36 Stunden. Wir haben die erste Etappe unserer Reise geschafft und sind endlich in Tahiti angekommen. Der Empfang auf dem Flughafen gleicht einem Volksfest - und das mitten in der Nacht. Doch jetzt erst einmal schlafen.

Warm ist es hier und Feuchtigkeit liegt in der Luft, mitten in der Nacht sind noch 27 Grad. Leider kann man keinen Eindruck von der Insel bekommen - es ist stockdunkel, obwohl ein dicker Mond rücklings am Himmel hängt. Nachts gegen drei Uhr: irgendwas Lautes weckt mich, vielleicht ist es doch besser so nah am Flughafen das Fenster zu schließen. Weiter schlafen geht nicht, ich habe mitten in der Nacht Hunger - der Körper kommt wohl nicht damit zurecht, dass es jetzt 3 Uhr nachts und nicht 15 Uhr nachmittags ist. Die kleine Tüte mit Nüssen aus dem Flugzeug hilft erst einmal weiter. Sechs Uhr wird es schlagartig hell. Die Sonne erhebt sich hinter dem Hotelfenster in den Himmel und strahlt sofort Wärme und extreme Helligkeit aus. 

Im Tahiti Airport Motel gibt es kein Frühstück. Daher gehen wir zum Flughafen, der eigentlich sehr schnell zu Fuß zu erreichen ist. Heute Nacht war uns das nicht klar und die Vorort-Reiseagentur, von der wir unsere Hotelvoucher erhielten, riet uns mit dem Taxi zu fahren. Das fuhr dann 2 Minuten und kostete 1800 CFP - ca. 15 Euro! Das ist ziemlicher Nepp. Auch gelang es uns in der Nacht nicht, einheimisches Geld am Automaten zu beziehen. Der Bankautomat im Flughafen akzeptierte keinerlei Karten, weder Visa, MasterCard noch Maestro. Wir haben dann notgedrungen 100 Euro in bar in der Wechselstube nach langem Anstehen auf den Tisch gelegt. Aber wie wir heute von unserer netten Hotelrezeption erfuhren, gibt es auch eine internationale Bank im Flughafengebäude (outgoing rechts ganz hinten), an der war Automatengeld gegen Maestro möglich. Nur der erhoffte Handyempfang ist nicht drin, es gibt zwar ein Netz namens VINI, aber weder D1 noch ePlus können sich da einloggen. Tja, dann nicht.

 

Wir haben heute bis abends Zeit, mit der wir noch nichts Richtiges anzufangen wissen. Es ist heiß, feucht und sonnig und wir sind faul und etwas müde in dieser Flughafensiedlung "gefangen". Eine Fahrt mit dem Taxi nach Papeete wollen wir angesichts der Kosten nicht wagen, einen Bus scheint es nicht zu geben, außerdem ist ja auch Sonntag. Vielleicht laufen wir die ca. 3 km zum Strand, der laut Karte links neben dem Flughafen sein müsste. Leider war dann der Strand nicht frei zugänglich, sondern von einer Hotelanlage okkupiert. Am Abend geht es dann weiter nach Rapa Nui, also zur Osterinsel. Unserem ersten richtigen Standort. Von dort 10 Tage später über Tahiti nach Moorea.

Willkommen im Paradies

Sechs Uhr wird es schlagartig hell, eine halbe Stunde später scheint die Sonne in unser kleines Tal bei Pao Pao auf Moorea. Die Nacht brachte Abkühlung auf 24 Grad jedoch verspricht die Sonne neue Wärme. Unsere Unterkunft hier besteht aus Holzbungalows in einem tropischen Garten abseits des Ortes Pao Pao, dieser wiederum liegt im Scheitelpunkt der Cooks Bucht, dem östlichen der beiden Einschnitte, die den "Kopf der Fledermaus Moorea" bilden. Eine etwas über 1 km lange Huckelpiste führt hier her. Straßenlärm ist hier keiner, dafür jaulen nachts die Hunde fürchterlich.

 

Gestern kamen wir gegen Mitternacht in Tahiti mit dem Chile Flieger aus Rapa Nui an. Nach den ewig langen Zollkontrollen im Flughafen sind wir diesmal zu Fuß den kleinen Berg zum Airport Motel gelaufen. Einige Stunden Schlaf später wieder hinunter zum Flughafen um zu Frühstücken. Unser Weiterflug nach Moorea ist für 12 Uhr geplant. Wir suchen den CheckIn finden aber nirgendwo unseren Flug angeschrieben.

Wir fragen uns durch. Air Moorea hat ein eigenes Terminal am Flughafen Tahiti, das ca. 100m entfernt von der Haupthalle liegt. Es ist ein winzig kleiner Flieger, man kann nicht drin stehen, nur 20 Plätze, 10 min Flug, statt 12 Uhr konnten wir schon 10 Uhr mitfliegen, das ist hier wie bei uns Bus fahren.

 

Nach unserem Einzug in die Bungalows sind wir erst mal die Piste zum Ort hinunter gelaufen. Im Dunklen ist der Weg sicherlich nicht zu laufen, es gibt keinerlei Beleuchtung nur frei laufende kläffende Hunde. Im Ort ist gerade Siesta, die Minimarkets haben geschlossen und für die Restaurants ist 14 Uhr auch zu spät. Überhaupt ist niemand auf der Straße, nur drei Deutsche, die etwas zu essen suchen. Erst mal mieten wir uns bei einem Avis-Stand in einem der Hotels ein Auto, denn ohne dieses sind wir in unserer abgelegenen Unterkunft aufgeschmissen. Danach finden wir auch einen Imbißstand der offen hat und können uns an Chickenwings mit Salat bzw. Pommes satt essen. Wir plündern noch einen der Minimarkets und fahren dann ein Stück Küstenstraße nach Westen. Die Häuser sehen hier schon ein ganzes Stück besser aus als auf Rapa Nui. Allerdings sehen wir auch einige verlassene Hotels und Hütten. An einem der Nichthotelstrände halten wir unsere Füße in die badewasserwarme Lagune.

 

Wir schaffen es gerade noch, vor dem schlagartigen Einbruch der Finsternis um 18 Uhr die Piste zur Unterkunft hinauf zu fahren. Jetzt erst mal bei einer kühlen Dusche abkühlen und dann genießen wir auf der Terrasse unser Abendessen. Das Tahiti-Bier schmeckt nicht besonders. Da war das chilenische Escudo auf Rapa Nui entschieden besser. Mal schauen was es hier noch für Alternativen gibt. Schlafen ist etwas schwierig, dann das französische Bett ist ziemlich schmal und mit einer Gardine als Moskitonetz verhangen. Erst ist es sehr warm und dann jaulen die Hunde, dann wird es für das Laken als Zudecke zu kühl und die Hunde kläffen weiter oder schon wieder.

ein Freitag

Frühstück wird uns auf einem Tablett an den Bungalow gebracht, es gibt Weißbrot, Orangensaft, Butter, Marmelade, verschiedene Früchte und löslichen Kaffee als Selbstbausatz. In Vatis Bungalow finden wir einen Toaster und eine Kaffeemaschine. Letztere nützt uns allerdings für den löslichen Kaffee nichts. Es ist schön mächtig warm, 34 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel. Als wir allerdings so gegen Mittag am Aussichtspunkt Belvedere ankommen hängen schon Wolken über den hohen Bergen und das Licht bzw. die Schatten lassen keine guten Fotos mehr zu. Da müssen wir morgen gleich früh noch mal herfahren.

 

Auf dem Weg zurück zur Küstenstraße schauen wir uns zwei alte Kultstätten „Marae“ an, man sieht nur noch Steinhaufen und viereckige Einfassungen. Der Wald am Marae Titiroa ist ein alter Mapewald – tahitianische Kastanien – den wir eine Weile erforschen. Neben den großen Bäumen mit ihren fächerartigen Stämmen wachsen für unsere Begriffe riesige Farne. Auch hier laufen Hühner frei umher. Weiter bergab ist eine Landwirtschaftsschule mit Besichtigungsmöglichkeit der Farm, wir halten finden aber keinen entsprechenden Eingang oder Raum. Überall in dem tropischen Waldgebiet gibt es viele kleine Mücken, die uns auffressen wollen. Am schönen Strand an der Opunohu Bucht machen wir Rast uns Siesta. Die Bergwolken hängen auch hier, doch ab und zu findet die Sonne eine Lücke. Warm ist es ausreichend. Das Wasser hat Badewassertemperatur, ist türkisblau und lockt uns hinein. Schon hier ganz in Strandnähe können wir kleine bunte Fische beim Durchsuchen der Steine und Korallenstöcke beobachten.

 

Heute Abend besuchen wir das italienische Restaurant Alfonso gleich an der Straße zu Pao Pao.

Samstag

Es regnet! Das war nicht vorgesehen ;-) Belvedere können wir also heute Morgen vergessen. Immer wieder drückt der Wind Wolken über die Berge, die sich dann mit Regen entlasten. Doch es gibt Hoffnung die Sonne setzt sich immer öfter durch. Wir versuchen die Auffahrt zum Aussichtspunkt, doch die Straße ist gesperrt – es findet ein „Auto Parquure“ statt. Also umgekehrt und zum Tiki Village – unserem eigentlichen Ziel für heute – gefahren. Das Tiki Village befindet sich an der Westküste und ist ein Schaudorf mit Handwerkskunst und Shows des Polynesiens von Gestern. Färben von Poleros (Tüchern), Papierstoff herstellen, Schmuck aus Muscheln und Federn, traditionelle Tatoos, man kann sich mit Duftölen massieren lassen, eine Ausstellung mit Kopien von Guogan Bildern, Bilder und Texte zur polynesischen Geschichte und zur Christianisierung vor 150 Jahren, Perlenfarm. Wir fahren mit einem Kanu zur Schaufarm, es gibt Austern zu schauen, eine Ausstellung und Erklärungen, einen Shop mit Perlen. Die Perlen sind verschiedenfarbig, manche wirklich samtig schwarz, viele grünlich oder rötlich schimmernd, manche hell. Größe und Glanz und Form bestimmen die Qualitäten.

 

Es findet sich hier sogar ein Tiki Guide, der deutsch erklären kann. Eine kleine Tanzshow rundet die Vorführung ab. Schön gemacht und sehr interessant das Ganze :-)

 

Es ist erst zeitiger Nachmittag und wir beschließen die Insel mit dem Auto zu umrunden. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die nun wolkenfreien Berge und die malerischen Lagunen und Buchten an. An der Ostküste sieht man Tahiti, es ist ja nur 15 km entfernt. An einer Kirche halten wir wieder an, um die schöne Bucht zu genießen. Es ertönt Gesang, offensichtlich ist der Chor beim üben. Das wird wieder eine schöne Tonaufnahme. An „unserem“ Strand – wahrscheinlich der einzige öffentliche Strand mit Picknickbänken – lassen wir den Tag ausklingen. In der Lagune sind schon nach einigen Metern Wasser Korallenstöcke und kleine bunte Fische zu sehen. Ich teste die kleine Unterwasserkamera, allerdings sind die Ergebnisse eher mäßig.

 

Heute Abend fahren wir zum französischen Restaurant in Pao Pao. Man sitzt am Meer und im beleuchteten Wasser schwimmen Rochen und kleinere Fische. Das Essen ist landesüblich teuer schmeckt sehr gut. Wir bezahlen über 1200 fr das sind 100 Euro für drei Essen und 2 Flaschen Wasser.

 

Der Himmel trägt heute Nacht Millionen von Sternen. Der Versuch dieses schöne Bild in die Kamera zu pressen, mißlingt mir allerdings. Die Lichtstärke der Sterne ist viel zu gering – nichts außer einem schwarzen Bild ist zu sehen. Bei Belichtungszeit von 3min sind neben viel Farbrauschen nur in der Vergößerung kleine Striche zu sehen, na die Erde dreht sich halt doch schneller als man denkt. Schade.

Sonntag

Heute ist gleich morgens wieder schönes Wetter. Kleine weiße Wolken auf blauem Himmel und die Sonne gibt sich reichlich Mühe, die nächtlichen 24 Grad zu erhöhen. Doch schon eine Stunde später haben sich dicke Wolken auf den hohen Bergen festgesetzt. Wandertag, wie wollen zum Col des Trois Cocotiers, der Einstieg ist schnell gefunden, mehrere Schilder aus verschiedenen Epochen weisen auf ihn hin. Es geht eine Piste entlang durch Wald, der immer dichter und feuchter wird. Nun gabelt sich der Weg, jedoch sind keine Hinweisschilder mehr zu sehen. Wir nehmen den linken, der sich nach einer halben Stunde bergauf durch tropfendnassen Urwald als Sackgassen herausstellt – also zurück und den anderen Weg weiter. Wieder gehen einige Querwege ab. Diesmal scheinen wir richtig zu sein, der Weg führt in einem Bogen zu den steilen Bergwänden hin. Wir dringen immer tiefer in den Urwald ein, der Weg ist ein schmaler Pfad geworden, der sich immer öfter verliert, es geht über Bäche und Stämme steil bergauf und wieder hinunter. Ziemlich weit oben haben wir den Weg verloren, ringsum nur noch undurchdringlicher tropfender Urwald mit tausenden Mücken.

 

Zurück zu unseren Bungalows und erst mal duschen sowie die nasse Kleidung trocknen.

Unser zweiter Versuch endet in der vergeblichen Suche nach den in der Karte eingezeichneten Cascaden. Vielleicht liegt es am Sonntag, daß alles geschlossen hat ;-)

Montag

Heute ist gleich morgens wieder schönes Wetter. Kleine weiße Wolken auf blauem Himmel und die Sonne gibt sich reichlich Mühe, die nächtlichen 24 Grad zu erhöhen. Doch schon eine Stunde später haben sich dicke Wolken auf den hohen Bergen festgesetzt. Wandertag, wie wollen zum Col des Trois Cocotiers, der Einstieg ist schnell gefunden, mehrere Schilder aus verschiedenen Epochen weisen auf ihn hin. Es geht eine Piste entlang durch Wald, der immer dichter und feuchter wird. Nun gabelt sich der Weg, jedoch sind keine Hinweisschilder mehr zu sehen. Wir nehmen den linken, der sich nach einer halben Stunde bergauf durch tropfendnassen Urwald als Sackgassen herausstellt – also zurück und den anderen Weg weiter. Wieder gehen einige Querwege ab. Diesmal scheinen wir richtig zu sein, der Weg führt in einem Bogen zu den steilen Bergwänden hin. Wir dringen immer tiefer in den Urwald ein, der Weg ist ein schmaler Pfad geworden, der sich immer öfter verliert, es geht über Bäche und Stämme steil bergauf und wieder hinunter. Ziemlich weit oben haben wir den Weg verloren, ringsum nur noch undurchdringlicher tropfender Urwald mit tausenden Mücken.

 

Zurück zu unseren Bungalows und erst mal duschen sowie die nasse Kleidung trocknen.

Unser zweiter Versuch endet in der vergeblichen Suche nach den in der Karte eingezeichneten Cascaden. Vielleicht liegt es am Sonntag, daß alles geschlossen hat ;-)


Übernachten

VILLAGE TEMANOHA

Village Temanoha

Post Box 94, Paopao

98728 MOOREA, French Polynesia

Tel. +689 56 32 00 

Fax +689 56 32 00 

EMail: temanoha@mail.pf

Das Village Temanoha befindet sich eine Stück landeinwerts der Baie de Cook in einer Wohnsiedlung von Paopao, etwa 30 Minuten mit dem Auto vom Flughafen entfernt. Die im polynesischen Stil gebauten Bungalows sind in mitten eines wunderschönen tropischen Gartens mit Pool gelegen. Die Bungalows besitzen einen Wohnraum mit Küchenzeile, einen kleinen Schlafraum mit Doppelbett und Moskitonetz sowie ein hübsches Bad mit Dusche und WC. Das kontinentale Frühstück ist liebevoll mit einen großen Obstteller angerichtet und wird von den Besitzern jeden Morgen auf der Terasse serviert.

 

Vom Hotel bis nach Paopao muß man einen reichlichen Kilometer auf einer steinigen Straße zurücklegen. Ohne Fahrzeug und mit dicken Einkaufstüten vom Markt ein langer staubiger Weg. Wer nicht Rad fährt, sollte sich zumindest ein Auto mieten. Die Strasse ist zwar schlecht und mit vielen Schlaglöchern aber einen 4WD Wagen benötigt man nicht unbedingt. Wer abends keine Lust zum selber bruzeln hat, fährt nochmal schnell nach Paopao rein. Italienisch kann man sehr gut bei Alfredo's essen, wer lieber französisches Essen mag, wird sicher vom Restaurant TE HONU ITI begeistert sein. Übrigens, wenn man im Vorfeld anruft und reserviert, wird man kostenlos von der Unterkunft abgeholt und auch wieder zurückgefahren!