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Island Rundreise

Nach vielen Reisen in warme südliche Regionen entschließen wir uns in diesem Jahr (2007) für eine Tour nahe des Nördlichen Polarkreises. Unser Reiseziel - Island - liegt im Norden nur wenige geografische Minuten südlich des Polarkreises, der zumindest auf den Landkarten von Island zum Greifen nahe scheint. Bei unserer Tour durch Island haben wir die "Insel aus Feuer und Eis", wie sie so oft in Prospekten und Reiseführen genannt wird, hautnah erfahren können. Die riesigen Gletscher, die Geothermalgebiete mit den farbig schillernden heißen Quellen, den zischenden Solfataren, den blubbernden grauen Schlammtöpfen und fantastischen Wasserspielen (Geysieren), die mächtigen Wasserfälle, farbenprächtige Berglandschaften und nicht zuletzt die mehrere hundert Meter steil abfallenden Küstengebiete mit großen Felsentoren im Meer haben uns nachhaltig beeindruckt.

Auf unserer Rundreise genießen wir die fast schon gespenstische Ruhe. Sobald man sich abseits der Hauptstadt Reykjavík und den davon nahe gelegenen Touristen-Highlights befindet ist die Gegend, besonders im Hochland, oft menschenleer. Nur ab und zu kommen uns auf den nahezu unendlich langen "Wellblechpisten" vereinzelte Fahrzeuge oder auch die ständig gegen den Wind kämpfenden Fahrradfahrer entgegen. Island bietet viel Weite für's Auge und die Seele. Geografisch gesehen ist die Insel in etwa so groß wie das Gebiet der ehemaligen DDR und hat gerade mal soviel Einwohner, wie früher Chemnitz (besser Karl-Marx-Stadt) hatte, und davon leben knapp vierzig Prozent in Reykjavík. Die Menschen in Island sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Nur wenige sprechen deutsch, meist verständigen wir uns auf Englisch. Isländisch ist mit seinen Runen im Alphabet eine echte Herausforderung.

 

Zumindest für uns war es schwer, sich die Namen und Begriffe zu merken, ganz davon abgesehen, dass man die Wörter oft völlig falsch ausspricht. Interessant ist auch das Klima in Island. Die einzig berechenbare Komponente am Wetter ist, dass es sich mehrmals täglich ändert. Von 1 °C mit heftigem Wind und Schneeschauer im Hochland bis zu 25 °C bei herrlichem Sonnenschein am Mývatn See haben wir im Monat August alles erleben dürfen. Auch ausgiebige Regenfälle waren keine Seltenheit. Diese Wetterkapriolen spiegeln sich in den Urlaubsbildern auf den folgenden Seiten wieder. Mal spendet das Sonnenlicht leuchtend intensive Farben für herrliche Landschaftsbilder und nur wenige Minuten später verschwindet die Gegend im tristen Grau der dicken Regenwolken, die sich zyklisch über Island schieben.


Wir sind in Island!

Sonntag, 5. August 2007

Angekommen nach vielen Stunden warten / fahren / fliegen. Hier st es jetzt 21 Uhr - zu hause 23 Uhr - und wir sind seit 5 Uhr unterwegs. Hier in Reykjavik ist schönes Wetter: Sonnenschein und ca. 13°C. Wir machen uns auf zu einem kleinen Stadtbummel auf der Jagd nach etwas zu essen. Für 4.700 IK (54€) bekommen wir eine kleine sehr scharfe Portion Spaghetti mit Chili. Trotz der für uns mächtigen Preise sind die Gaststätten überfüllt. Vielleicht sollte man hier ein Kneipchen eröffnen ? Unser kleiner Rundgang durch die Altstadt von Reykjavik gibt ein ruhiges kleinstädtisches Bild des Örtchens. 

 

Aus unserem Plan, heute gleich den Großeinkauf an Lebensmitteln für die kommenden Tage zu erledigen, ist nichts geworden. Der "Bonus" Markt in der Nähe des Flughafens Keflavík, der laut Internet sonntags geöffnet haben soll, hat geschlossen. Und morgen ist ein Feiertag, da wird auch nichts.

 

Dieser Tag hatte sowieso so seine Ruppigkeiten. Unsere Anreise mit dem Zug zum Berliner Flughafen mussten wir noch einmal bezahlen, da das Fly-and-Rail- Ticket nicht für den Vogtland-Express gilt. (Für Vogtland-Bahn und RB hätte es gegolten). An der Personen-/Handgepäckkontrolle stiften wir Chaos, da der Rucksack ein 50m Kletterseil und GPS-Gerät sowie Satellitentelefon beinhaltet. Die elektronischen Geräte sind den Beamten suspekt und werden mit staubsaugerähnlichem Gerät abgesaugt um die Saugteilchen dann auf Sprengstoff zu untersuchen. Es war kein Sprengstoff und auch kein Rauschgift drin. Das Seil darf nicht ins Handgepäck, wir müssen es bei den Koffern abgeben. Flug, Ankunft, Geldholen am Automat klappen dann.

 

Reykjavik. Unser Auto gibt es nicht wie bestellt am Flughafen, sondern irgendwo in der Prärie, 10 km vom Flughafen entfernt. Auch die Abgabe des Fahrzeugs soll nicht wie bestellt am Flughafen erfolgen sondern im Büro der Autovermietung in Reykjavik. Was nicht wirklich geht, da unser Abflug sonntags 6 Uhr morgens ist und das Büro erst 9 Uhr öffnet. Die Fronten sind verhärtet und wir belassen es erstmal damit. Unser Fahrzeug für die nächsten 3 Wochen wird ein Suzuki Vitara Automatik sein, der bei Erhalt einen relativ ungepflegten Eindruck macht. Aber was soll's - er fährt ;-)

REYKJAVIK - ÞINGVELLIR - HRAUNFOSSAR - STYKKISHÓLMUR

Ach ja, heute ist ein Feiertag in Island. Und zwar Verslunnarmannahelgi = Handelsfeiertag am ersten Montag des Augusts. Auf den Straßen sind keine Menschen zu sehen, und auch die Sonne lässt sich nicht blicken. Dicke und ganz dicke Wolken beherrschen den Himmel. Wir packen alles ins Auto und beginnen unseren Island-Trip. Der nächste Halt ist in Stykkishólmur, Zwischenstops bei Þingvellir und an den Wasserfällen des Hraunfossar sind geplant. 

 

In Þingvellir scheinen alle Touristen ganz Islands versammelt zu sein. Bus für Bus wird entleert. In Þingvellir ist die Erde aufgerissen und große tiefe Gräben zeigen die Kraft des Vulkanismus. Nach Þingvellir wird die asphaltierte Straße zu Piste. Unsere erste Pistenfahrt gestaltet sich anfangs schwieriger als erwartet. Den ersten Schotterberg kommen wir mit unserem Jeep kaum hinauf! Zeit sich mit den verschiedenen Übersetzungs- und Schaltvarianten dieses Automatik- Jeeps zu befassen. Mit der Zeit bekommen wir die Fahrerei in den Griff und rasen mit 50kmh über Schotterpisten.

 

Bei den Wasserfällen beginnt wieder autofreundliches asphaltiertes Gebiet. Und auch die Menschenmassen sind wieder da. Viele kleine Wasserarme sprudeln mitten aus der Steilwand eines Canyons des Gletscherflusses Hvítá. Wir starten einen Ausflug flussaufwärts, kommen aber nicht weit, da unser Weg überflutet ist. Barfuß durchs Eiswasser wollen wir dann doch nicht. Über Borgarnes fahren wir weiter zur Snæfellsnes- Halbinsel nach Stykkishólmur. Die dicken Regenwolken verfolgen unseren Weg und scheinen am Ziel schon auf uns zu warten. 

Stykkishólmur ist aus unserer Sicht winzig klein und besteht aus verstreut stehenden Häuschen. Wir finden schnell zu unserer Unterkunft - die einzige auf unserer Reise in Kategorie A (Toilette und Dusche im Zimmer). Für unser Abendessen gehen wir in eine der zwei Gaststätten des Ortes. Da wir relativ zeitig sind (noch vor 19 Uhr) bekommen wir auch noch Platz. Wir entscheiden uns für ein Fischsüppchen und Scholle auf Bohnen (50€). Es gibt auch Fastfood im Restaurant, allerdings wird einem Hamburger etwas nobler - nämlich mit Besteck - zu Leibe gerückt. Ein Hamburger kostet aber auch 10€. Für den Folgetag bestellen wir auf dem Heimweg im zweiten Restaurant für den kommenden Abend.

 

Vom Aussehen her könnte man die Gaststätten ohne weiteres nach England verfrachten, sie würden gut dahin passen. Generell sind die Häuser sehr klein und so um 1900 erbaut und mit Wellblech verkleidet. Alle sehen sehr verschieden aus und stehen dörflich auseinander, als ob einer für eine Modellbahn gesammelt hätte. Es gibt zwei Kirchen, eine kleine alte mit Wellblech und eine futuristische aus Beton abseits am Ortsrand. 23 Uhr ist es immer noch hell, und morgens 5 Uhr auch schon wieder. Da werden wir wohl keine Nordlichter sehen können.

HALBINSEL SNÆFELLSNES

Wir sind zwei Nächte in Stykkishólmur. Heute morgen herrscht wieder geschlossene Wolkendecke, etwas heller sieht sie jedoch aus gegenüber gestern. Und so haben wir Hoffnung für unsere Rundtour um die Halbinsel Snæfellsnes. An der Nordküste entlang in Richtung Westen, die Bucht heißt Breiðafjörður, vorbei an den Stränden Látravík und Vallavík, mit ihrem schwarzen Sand und den vielen Muschelresten.

Tausende Möwen scheinen der Meinung zu sein, daß Asphalt für die Aufzucht von Jungen gut geeignet ist. Wir müssen Schrittempo fahren, um die Tiere nicht zu verletzen. Wenig weiter machen wir an einem kleinen Museum mit Torfhäuschen halt.

 

Es geht weiter nach Ólavsvík, einem kleinen Ort mit Tankstelle, bis zur Westspitze. Leider hat das Wetter unsere Hoffnung nicht erfüllt, im Gegenteil, es ist so neblig und regnerisch dass wir weder die Berge noch die Gletscher des Snæfelsjökull auch nur ansatzweise zu Gesicht bekommen. In Hellnar werden wir auf dem kurzen Weg zum hiesigen Kaffee total naß geregnet. Das Kaffee ist, wie alle Häuser hier, ganz winzig. Es passen gerade mal 24 Gäste hinein. Wir haben Glück zwischen zwei Busgruppen einzutreten, so dass wir unseren Kaffee und die wärmende Fischsuppe genießen können.

 

In Arnarstapi im Süden der Halbinsel macht der Regen eine kleine Verschnaufpause, so dass der Blick auf die hiesige Attraktion - das Basaltfelsentor frei wird. In den Küstenwiesen brüten massig Seemöwen, die um ihre Nester die Menschen mit (Schein-) Angriffen verjagen wollen. Wir fahren die schlammige Piste zum Gletscher hinein, und kehren dann doch wieder um. Die paar Höhenmeter mehr bringen uns völlig in die dichten Regenwolken, so dass kaum 20m Sicht sind, so werden wir den Gletschern nicht sehen!

 

Zurück in Stykkishólmur können wir endlich in einen "Bonus" Einkaufsmarkt stürmen um für unserer Hochlandtage Nahrung einzukaufen. Am Abend genießen wir im "Fimm Fiskar" leckeres Essen, diesmal sogar Portionen, bei denen man satt wird ;-)

STYKKISHÓLMUR - EIRÍKSSTAÐIR - PISTE NACH OSAR

Wir ziehen weiter in Richtung Nordküste zur Halbinsel Vatsnes. Der erste Stopp am Weg ist das Museum Eiríksstaðir. In dem weiten Tal dieser Gegend wurden die Reste eines alten Wikingerhauses gefunden und wieder aufgebaut. Das Haus ist erbaut aus Treibholz, Torf und Steinen. Es ist aufgeteilt in Schlaf-Wohn-Küche mit offener Feuerstelle, Geräteraum und Vorratsbereich. 10 bis 20 Menschen sollen hier drin gelebt haben. Im Jahre 900 bis 1000 unserer Zeitrechnung. Namentlich der Wikinger Eiríksson mit seinem Clan. Der Eiríksson wurde dann aber wegen Mordes an seinem Nachbarn des Landes verwiesen, er segelte mit seiner Familie nach Grönland und später nach Amerika. Wikinger halt. Ein netter Isländer betreibt das Museum und erzählt (in englisch) einige Geschichten. Auf dem offenen Feuer wird sogar Wikingerbrot gebacken und wir dürfen es verkosten. 

 

Die Piste führt weiter nach Brú und dort wieder zur Ringstraße, allerdings benötigt man für diese 20km Huckelgasse eine ganze Stunde, sogar die ersten Flussdurchquerungen (immer den gleichen Fluss "Omsá") hielt sie für uns bereit. Der Dauerregen von heute Vormittag lässt langsam nach, so dass wir ein wenig Hoffnung für besseres Wetter hegen. Hinter Brú fahren wir wieder eine Piste in ein Tal hinein und finden einen Picknickplatz an einem kleinen Wasserfall. 

 

Auf der Halbinsel Vatsnes ist ein Besucherpunkt die "Dunkle Burg" - eine natürliche "Festung" aus im Kreis stehenden schwarzen Basaltsäulen, die mit Steinen wohnlicher gemacht wurde. Die Benutzung wird auf die Wikinger und das erste Jahrhundert datiert. 

Ganz an der Nordspitze von Vatsnes ruhen sich Seehunde und Robben auf den kleinen Klippen aus. Der Spaziergang zur Klippe bringt uns bis auf 50m an sie heran. Gleich bei unserer Unterkunft "Osar" steht der Adlerfelsen vor der Küstenlinie - eine aufrecht stehende Scheibe aus Basalt, die von der Küste wie ein trinkendes Urtier-Nashorn aussieht. Adler nisten darauf keine, allerdings viele kreischende Möwen. 

Im Gästehaus Osar ziehen wir in eines von drei kleinen Zimmern innerhalb eines von drei kleinen Holzhäuschen mit Gemeinschaftsbad und -Küche ein. Wir sind offensichtlich die einzigen, die Abendessen beim Hausherren bestellt haben, und sitzen bei viel zu viel leckerem Lammbraten alleine da.

OSAR - BLÖNDUÓS - F35 - HVERAVELLIR - KERLINGARFJÖLL

Donnerstag, 8 Uhr in Ósar. Das Dauerregenwetter hat uns eingeholt. Wir flüchten weiter zur nächsten Etappe unseres Trips. Der nächste größere Ort ist Blönduós. Dort kaufen wir Benzin und Salami - diese gab es bisher nicht. Da unser Mietauto seit gestern bei höheren Drehzahlen komisch quietscht, fragen wir in einer Werkstatt nach Rat. Irgendwas ist wirklich defekt, der Monteur fragt besorgt, wie weit wir damit noch wollen und telefoniert anschließend mit der Mietwagenfirma. Ergebnis : wir bekommen ein anderes Auto aus Reykjavik gebracht. So haben wir plötzlich 3 Stunden Zeit in Blönduós. 

 

Der kleine Ort ist schnell erkundet, er wird von dem Fluss Blanda geteilt, in der Flussmitte ist eine kleine Insel mit Naturpark, Spazierwegen und Picknickplatz. Da nun sogar die Sonne ein wenig zwischen den Wolken hervorschaut, verbringen wir fast die ganze Zeit dort. Das neue Auto ist ein Nissan X-Trail und damit größer und auch neuer, aber sicherlich nicht für einen Hochlandtrip vorgesehen. 

 

Wir machen uns auf den Weg in Richtung Süden immer die Hochlandpiste 35 entlang. Anfangs erstreckt sich eine weite grüne Ebene mit einzelnen Bergen im Hintergrund, später ist ringsum nichts als Steinwüste soweit das Auge reicht. Wir kommen einigermaßen voran, die Piste ist relativ gut beffahrbar. Einige Kilometer vor unserm Ziel liegt die Herberge Hveravellir (Hütte, Zeltplatz, Tankstelle) . Wir machen einen Abstecher zu den "Springtöpfen" an der Hütte. Im Übrigen regnet es wieder. Nach Kerlingarfjöll ist es nicht mehr weit, wir kommen sogar noch vor 19 Uhr an.

 

Unsere vorbestellte Unterkunft hier ist fast schon luxuriös. Wir haben von einer Finnhütte eine Hälfte mit 2 großen Betten und sogar mit eigener Toilette und Waschbecken. Im großen Haupthaus befindet sich neben Rezeption und Duschraum, ein Restaurant in dem wir eine oberleckere isländische Fleischsuppe verspeisen.

KERLINGARFJÖLL

Heute ist Wandertag. Die Tour zum Solfatarengebiet ist, entgegen den Warnungen aus unserer Island-Literatur, ausgeschildert - man kann sich nicht wirklich verlaufen. Selbst in der Rezeption der Herberge gibt es einen Plan mit den Wanderwegen der Region. Das Gebiet der Solfataren ist wirklich sehenswert. Aus großen und kleinen Löchern dampft es schwefelig, es köchelt irgendein zäher Schlamm darin. Die Berge aus Vulkanasche leuchten gelb, orange, rot, blaugrau oder grünlich. Der Wettergott ist uns gnädig und schenkt uns windiges, trockenes halbwegs freundliches Wetter.

 

Nach der Tour nutzen wir die Gelegenheit zur warmen Dusche, die ab 19 Uhr geöffnet hat. Man kann auch in warmen Großbadewannen relaxen. Wir überlegen, ob wir nicht selbst ein Abendessen kochen, immerhin haben wir ja den Wagen voll Verpflegung. Der Blick in die Küche ist ernüchternd: Ein großer Raum mit Bänken, Tischreihen und einigen Gaskochstellen, allerdings gibt es außer Riesenkochtöpfen (ca. 20l) kein brauchbares Kochgeschirr. Hm, wenn das überall so aussieht, wird es für uns schwierig - wir beschließen wenn möglich irgendwo einen Topf zu erwerben und statten dem Restaurant einen erneuten Besuch ab. (Die Fleischsuppe ist wirklich lecker!)

KERLINGARFJÖLL - GULLFOSS - GEYSIR - HJALPARFOSS - STÖNG - LANDMANNAHELLIR

Heute Morgen hängt wieder ein dichtes nasses Regentuch über unserer Bleibe. Für uns geht es wieder weiter, wir fahren gen Süden nach Landmannahellir. Und, oh Freude, das Wetter bessert sich. Beim großen Wasserfall Gullfoss scheint uns sogar die Sonne ins Gesicht. Hier stürzen viele Tonnen Wasser zwei Gesteinsstufen hinunter, die Gischt taucht alles ringsumher in Sprühregen. Im Süden ist die Landschaft wieder freundlicher. Pferde, Schafe, sogar Rinder stehen auf den Weiden, Gras wird angebaut, ab und zu ein Gehöft. 

 

Die Springquellen am Touristenpunkt Geysir sind allesamt - außer dem Stokkur ("Butterfass") - ziemlich lahm oder ganz "außer Betrieb". Es dampft nur ein wenig oder blubbert vor sich hin. Der Stokkur dagegen rettet die Ehre der Geysire, er spuckt ca. aller 5 Minuten eine hohe Wasserfontäne gen Himmel. Schätzungsweise 15 Meter erreicht das erhitzte Wasser. Vor jedem Ausbruch bildet sich eine leuchtend blaue Wasserblase. Gleich gegenüber des Thermalgebietes sind einige Touristenrestaurants, Tankstelle und Läden. Wir fahren die Straße 30 bis nach Fludir in Richtung Süden. In einem kleinen Einkaufsmarkt in Fludir leisten wir uns einen Kochtopf, die Auswahl ist sehr beschränkt - es gibt genau ein Exemplar für 40€. Um Fludir herum ist schon wieder "Zivilisation", wir sind nur ca. 80km von der Ringstraße 1 entfernt. Unser Fahrplan sieht aber einen Richtungswechsel nach Osten auf die Straße 32 vor. 

 

Der Wikingerhof "Stöng" soll unser nächstes Besichtigungsziel sein. Eine huckelige und staubige Piste führt uns zu den Grundmauern des Hofes, allerdings finden wir dort nicht das erwartete Museum, sondern nur die überdachten ausgegrabenen Mauern. Das Museum dazu verpassen wir. Unsere Piste führt uns wieder an Wasserfällen vorbei. Bei einem teilt sich der Wasserstrom und fällt als "Zwilling" die Felsstufe hinab, hinein in einen runden See. Es ist der Hjalparfoss - Zwillingswasserfall.

 

Der letzte Standort der Zivilisation vor der Präriestille des Hochlandes ist Hrauneyjarfoss. Das ist kein Ort, sondern eine Tankstelle mit Motel und Fastfood- Kneipe. Fast hätten wir hier übernachtet, das wäre aber nicht so toll gewesen. 

 

Ab Hrauneyjarfoss geht es entweder die Hochlandpiste F26 nach Norden oder die 208 nach Landmannahellir bzw. zum bekannteren Landmannalaugar nach Süden. Wir rütteln uns durch schroffes Lavaland und Steinwüste. Die Berge leuchten auffallend grün, sie sind bewachsen mit kurzem Gras oder eher Moos. Unser Ziel liegt an einem dieser schönen grünen Hügel. Landmannahellir das ist Zeltplatz, Toiletten-/Dusch-Häuschen und drei Hütten. Wir haben Hüttenübernachtung. Das Häuschen besteht aus einem kleinen Vorraum, kleinem Toilettenraum und Wohn-/Schlafküche, in der drei Doppelstock- Doppelbetten, Tisch, Stühle und Kochplatz Platz finden. 

 

Als wir gerade (zugegeben relativ zeitig) Schlafengehen wollen, treffen vier Isländer ein. Sie haben vollste Campingausrüstung dabei, von Plastikweinglas über Grill bis LED-Lampen. Sie grillen und kochen sich noch ein Abendessen. Im Gespräch (engl.) erfahren wir, dass sie aus Reykjavik kommen und in dieser Gegend am Wochenende fischen. Da sie aber Steaks essen, waren sie vielleicht beim Fischfang nicht so erfolgreich. Ein schöner Sonnenuntergang beendet den Tag so gegen 23 Uhr.

LANDMANNAHELLIR

Heute Morgen scheint die Sonne (Das gibt es also auch in Island ;-) Wir fahren zum Kratersee Ljótipollur. Dieser ist ziemlich groß und die Wände des Kraters sind aus dunkelrotem Tuff. Man könnte auf dem Rand des Kraters ringsherum laufen, wir entscheiden uns aber für die Erklimmung des Berges Nordurnamur nebenan - ein großer Ascheschutthaufen mit Aussicht. Durch den starken Wind kommt es einem ziemlich kalt vor (gefühlte Temperatur 0°C). Der Aufstieg an der Ostseite des Berges ist steil und rutschig, man muss die Füße gut in die Tuffkrümel stemmen, um nicht wieder hinunter zu rutschen. Oben auf dem Berggrad entlang geht es dann leichter. Ringsumher erheben sich schwarze und grün bemooste Berge, in südlicher Richtung wechseln hellbraune mit rostroten Farben ab. 

 

Wir besuchen noch Landmannalaugar, die Piste dahin lässt äußerst zu wünschen übrig und vor dem Zeltplatz ist eine zerfahrene Furt, die angelegt zu sein scheint, den Zeltplatz vor zu vielen Fahrzeugen zu schützen. Hier ist entschieden mehr los als in unserem ruhigen Landmannahellir nebenan. Viele Autos, viele Camper, viele Menschen. Die kleine Wanderrunde um das "Laugahraun" - ein sperriges Gebiet aus AA-Lava - ist wahrscheinlich das Standard-Nachmittagsprogramm hier. Wanderer so viele wie auf einer Prozession. 

 

Zurück in unserem ruhigen Camp Landmannahellir sichten wir unsere Vorräte und kochen uns Spirelli mit Thunfisch und grünem Spargel. Wir haben heute neue Mitbewohner, ein Pärchen Franzosen und ein Pärchen Italiener. Beide sind auf der Hochlanddurchreise und bleiben nur eine Nacht. Bei den Italienern gibt es Spaghetti mit Tomatensoße und bei den Franzosen Schnellkoch- Macaroni (1 cm kleine Mininudeln) mit Zucker und Blaubeeren. Die untergehende Sonne schenkt uns einen schönen goldenen Sonnenuntergang.

LANDMANNALAUGAR

Früh ist Wuhling. Alle wollen schnell weg und vorher noch Kaffee kochen. Wir fahren wieder nach Landmannalaugar, um zu wandern. Die Solfataren des Berges Brennisteinsalda qualmen und stinken schwefelig vor sich hin. Blubbernde Schlammtöpfe wie in Kerlingarfjöll gibt es hier keine. Die Tour führt durch die verschiedensten Lava-Arten und bunte Tuffberge. Mich beeindrucken die riesigen Stücke von glasartiger Lava, die wie überdimensionierte Schlacke aus dem Hochofen aussehen. Da der Wettergott uns wohlgesonnen ist, leuchten die bunten Berge in kräftigen Farben. Wir steigen noch auf einen Aussichtsberg im Südosten des Camps. Scheint die Sonne und man hat eine windgeschützte Ecke, scheinen 20°C zu sein, weht der eisige Wind und die Sonne versteckt sich hinter einer Wolke hat man das Gefühl von 0°C. Ständig will man etwas an- oder ausziehen. ... 

 

So eine Tour durch das Lavaland bringt die Entstehungszeit der Erdkruste ins Hier und Heute: Lava verschiedensten Alters und Art, Aschen, Tuffsteine, Wüsten und Solfataren. Das alles auf relativ großem Gebiet zumindest im Vergleich zu Lanzerote und Co. Grüne Tupfer gibt es auch, z.B. die Hügel um Landmannahellir herum oder weite Wollgraswiesen einfach mal so zwischendrin an Wasseradern. Schafe gibt es erstaunlicherweise fast überall, man muss sich wundern, von was sie sich in dieser kahlen Gegend ernähren. Die Schafe sind immer im Dreierpack. Wo man die wandelnden Wollknäule entdeckt - immer sind es drei. 

 

Heute ist unsere Hütte voll, 11 Leute! Eine Gruppe Deutsche ist auch dabei und zwei Damen aus Paris, die sich offensichtlich einen Fahrer angelacht haben, sie unterhalten sich mit ihm auf Englisch. Ich warte wieder auf den Sonnenuntergang, es müssten noch ein paar mehr Wolken sein für viele bunte Farben.

LANDMANNAHELLIR - F26 - HRAFNABJARGAFOSS - ALDEYJARFOSS - GODAFOSS - REYKJAHLID

Wir versuchen zeitig aufzubrechen, was unsere anderen Mitbewohner, außer der Pariser Gruppe, auch vorhaben. Während die Pariser unwillig schauen, versuchen 8 Personen mit einer Toilette, einem Wasserhahn und zwei Kochstellen zurecht zu kommen. Kurz nach 8 sind wir auf der Piste. Es ist schönes Wetter - Sonnenschein und schon 6°C warm (unser neues Auto weiß so was). An der "letzten Station der Zivilisation" - dem Motel/Tankstelle Hrauneyjar - weht uns ein eisiger Wind entgegen, man bekommt kaum die Autotüren auf. Volltanken ist angesagt, denn die Strecke "Sprengisandur" - die F26 durchs Hochland - bietet keine Tankstelle weit und breit. Also wir tanken und starten zur zweiten Inseldurchquerung, diesmal von Süd nach Nord, von Hrauneyjar nach Laugar. Uns erwarten heute knapp 300km, davon 200km auf holpriger steiniger Piste durch ein Niemandsland. Die Gegend ist dunkle Steinwüste, mal tiefschwarz, mal etwas bräunlich, mal grau, kaum sichtbare Vegetation. Die drei als gefährlich steinig und tief beschriebenen Furte geben sich heute als mittelschwere Bachquerungen. Wir sind enttäuscht. Eigentlich haben wir ja Glück, dass wir zeitig da sind und der Fluss so wenig Wasser führt, aber etwas mehr Herausforderung und Abenteuer hätte es schon sein dürfen ;-) 

 

Dafür spielt das Wetter verrückt. Hier in der Nähe des riesigen Gletschers Vatnajökull sind nur noch 2°C und es zieht ein heftiger Schneesturm vorüber. Insgesamt hat sich das Wetter wieder eingetrübt, der starke Wind aus Nord ist geblieben und treibt tiefliegende Wolken über die Prärie. Streifenweise fahren wir durch Nebel, Hagel, Regen oder Schnee. 

 

Es geht vorbei am geografischen Mittelpunkt Islands, dem Berg Fjorðungsalda mit See Fjörðungsvatn. Hier wollen wir rasten. Doch innerhalb von 5min verdeckt ein Schneesturm jede Sicht, 10min später ist der Spuk auch schon wieder vorbei. 

 

Es geht weiter die Piste entlang durch dieses unwirkliche weite Nichts. Nach 6 Stunden zeigt sich wieder Pflanzenwuchs, erste vereinzelt stehende Häuser tauchen auf, Schafe weiden. Nach den Abstechern zu den Wasserfällen Hvafnabjargafoss, Aldeyjarfoss und dem touristisch erschlossenen Goðafoss kommen wir auf der Ringstrasse an. Nun noch die 50km zum See Myvatn und zu unserer nächsten Übernachtung. Diese ist in Reykjahlið, dem größten Ort am Myvatn. Von der Landschaft ist leider nichts zu sehen, alles verhüllt durch den kalten Nordwindnebel. Das Eldá- Gästehaus besteht aus mehreren Bungalows, alle neu, sauber und freundlich, und ganz wichtig - es gibt warme Duschen ;-) Das Duschwasser stinkt zwar nach Schwefel, aber das ist jetzt egal. Das Wasser kommt direkt aus den nahegelegenen Solfataren.

Im Ort gibt es neben zwei Hotels auch eine Bar, in der man für hiesige Verhältnisse sehr preiswert essen kann, zudem ist die Atmosphäre sehr schön - nett und locker - wie in einem englischen Pub. 

 

Die Hochlandstraße F26 befährt man, wenn man die kürzeste Verbindung zwischen Süd und Nord sucht, jedoch ist diese Straße landschaftlich nicht wirklich reizvoll. Die Piste ist wellblechmäßig und hat viele Löcher und Rinnen, es geht immer durch Stein- und Geröllwüsten, fast keine Pflanze, kein (sichtbares) Tier. Einzig am Gletscher bei den Hütten ist es etwas grün. Selbst auf dieser unwirklichen Strecke sind wir Fahrradfahrern begegnet, total eingemummt versuchten sie dem eisigen Gegenwind einige Meter Piste abzuringen, bewundernswerter Enthusiasmus!

DETTIFOSS - SOLFATAREN-NAMASKARD - MYVATN-PSEUDOKRATER - DIMMUBORGIR

Leider ist der Nordwind mit seinen Regenwolken immer noch präsent. Es sind gerade mal 4°C, das ist kälter als unser letzter deutscher Winter. Trotzdem versuchen wir unser Glück und fahren die Piste F862 hinauf in Richtung Asbyrgi, sie soll uns zu drei Wanderstandorten bringen. Der Weg verdient den Namen Piste eigentlich nicht, so miserabel ist er. Der erste Stopp ist beim Wasserfall Dettifoss und zwar auf der nicht touristisch ausgebauten Seite des Flusses Jökulsá á Fjöllum. Hier kann man außer zu Dettifoss noch zum Sellfoss und zum kleinern Hafragilsfoss wandern. Wir schaffen es gerade mal zum Dettifoss, dann sind wir pitschenass. Es regnet wie aus Kannen, kalter Wind von der Seite macht Fotografieren fast unmöglich, so dass wir die Aktion Wandern abbrechen. 

 

Da es die genau falsche Richtung bzgl. des Wetters zu sein scheint, kehren wir zum Myvatn zurück. Hier ist es etwas besser, was uns den kleinen Abstecher zum örtlichen Solfatarengebiet unternehmen lässt. Um gelbliche Berge herum klaffen stinkende qualmende Löcher im Boden, grauer Schlamm blubbert und Steinhaufen rauchen wie ausgegangene Lagerfeuer. Mittags wärmen wir uns erst mal in unserer Unterkunft bei Tee und heißen Würstchen auf. 

 

Die zweite Runde des Tages führt uns am Myvatn See hinab bis zu den Pseudokratern von Skútustaðir im Südwesten des Myvatn. Myvatn bedeutet übrigens "Mückensee". Bei den heutigen Temperaturen brauchen wir uns allerdings über Mücken keine Gedanken zu machen. Die Pseudokrater sehen wie kleine Vulkankrater aus, sind aber durch explodierendes Wasser entstanden, als heiße Lava über den See floss und das Wasser einschloss. Manchmal zeigt sich ein kleines Wolkenloch, durch das ein Sonnenstrahl im Nebelschleier Farbe auf die begrasten Hügel zaubert. 

 

Wir fahren wieder nach Osten am See entlang zu den "Dunklen Burgen" Dimmuborgir. Diese "Burgen" sind Lavaschlotreste, die bizarr in der Gegend stehen. Um sie herum wurden Wege zum Bestaunen angelegt. Ein Wanderweg führt zum 3km entfernt liegenden Vulkanberg Hverfjall, von dem aus man eine gute Rundumsicht hat (d.h. wenn man Sicht hätte). Am Abend schenkt uns der Wolkenhimmel sich ständig ändernde Kreationen in rosa, orange und graublau.

HUSAVIK - TJÖRNES - HLJODAKLETTAR - DETTIFOSS

Ein neuer Morgen am Mückensee, wieder geschlossene Wolkendecke und gerade mal 5°C. Wir fahren die Halbinsel Tjörnes hinauf nach Húsavík und wollen vom Schiff aus Wale sehen. Die Fahrt auf richtiger geteerter Straße dauert keine Stunde. Nur die "watching shippers" fahren heute nicht - der Seegang ist zu hoch, man verweist uns auf kommende Tage. Stattdessen besuchen wir das hiesige Walmuseum. Husavik ist ein nettes kleines Städtchen. Sehr hübsch anzusehen mit den Fachwerkhäusern am Hafen in denen auch einige kleine Geschäfte sind.

Bei dieser Gelegenheit kaufe ich mir gleich eine Regenhose damit ich bei dem kalten Regenwetter nicht erfriere. 

 

Auf dem Rückweg zum Myvatn wählen wir die lange Strecke um die Halbinsel Tjörnes herum und holen hinter Asbyrgi wenigstens zwei unserer Wanderungen nach. Von Asbyrgi geht es wieder diese schlechte Piste hinunter zu einer roten Kraterreihe, die Rauðhólar heißt. Eine schöne Wanderung durch bizarre Gegend, einem kleinen (Krüppel-)Birkenwald mit vielen Birkenpilzen. Irgendwie scheint die hier keiner zu mögen. Wahrscheinlich gehören die Pilze den Trollen. Ein vorbildlich angelegter Wanderweg führt zum Felsen Trollið zu Karl og Kerling - versteinerten Trollen "Mann und Weib" und zu den "Echofelsen" - die Hljóðaklettar - verwunschene Basaltformen, entstanden vor rund 8000 Jahren. Wir fahren jedoch diese Piste nicht weiter, sondern zurück und die Straße 864 auf der Ostseite der Jökulsá nach Süden. Auch für Hafragilsfoss und Dettifoss gibt es heute eine zweite Chance. Der Dettifoss ist schon gigantisch: riesige Wassermassen stürzen mit lautem Getöse und spritzender Gischt die Abbruchkante hinab, eine unglaubliche Naturkraft.

KRAFLA - LEIRHNJUKUR

Heute war ein Tag der für mich die Erwartung "isländischer Sommer" erfüllt. Der kalte Nordwind ist weg und die Wolken ließen immer mal Platz für einige Sonnenstrahlen. Schätzungsweise immerhin 10 - 15°C - also ideales Wanderwetter. Nachdem gestern ja kein wale watching stattfand, sollte doch heute die große Walschau sein. Ein Anruf heute Morgen brachte für uns Ernüchterung - die Seefahrt findet statt, jedoch sind die Touren alle ausgebucht. Dann eben keine Wale. 

 

Dafür steigen wir dem Vulkan Krafla auf den steinigen Pelz. Krafla ist eigentlich eine aus Spalten ausbrechende Magmablase die sich in 2 - 3 km Tiefe befindet. Der letzte Ausbruch war 1984. Nichtsdestotrotz bauen die Isländer ein Kraftwerk auf dieses Gebiet, um das warme Wasser und kinetische Energie zu ernten. Auch ist ein erneuter Ausbruch laut Wissenschaftlern überfällig - na heute war es jedenfalls ruhig dort ;-) Nach den Regenfällen der letzten Tage dampft das ganze Gebiet, als würde überall Suppe gekocht, das Gestein ist eben noch sehr warm. Anfangs ist ein richtiger Weg aus Holz angelegt, der verliert sich aber, je weiter man sich von Parkplatz entfernt. Die Runde führt durch Schlammberge in allen gelb-beigen Tönen und später durch neuere und ganz neue Lava. Nur riechen tut das ganze nicht sehr gut (eher nach faulen Eiern).

 

Eine weitere Runde des Tagen - sozusagen unsere Abschlusswanderung hier am Myvatn - führt uns von Reykjahlið durch lockeren Birkenwald zu einer Vulkanspalte mit Höhlensee. Die Birken sind wieder krüppelig und auch hier gibt es viele Birkenpilze. Warum pflückt die nur keiner ? Wahrscheinlich wirklich um die Trolle nicht zu verärgern, die in abstrakten Lava- Statuen überall herumstehen. 

 

Kaum ist es ein wenig warm geworden, kommen doch tatsächlich die kleinen Kriebelmücken hervor und fliegen Angriffe auf Mund, Nase und Augen. 

 

Wir haben in unserer Bar einen Fehler gemacht und zwar kleine Biere zu trinken statt großer - ein kleines (250ml) kostet 500 IKr , ein großes (500ml) 600 IKr.. Wieder was gelernt ;-)

REYKJAHLID - F88 - HERÐUBREIÐ - ASKJA - KVERKFJÖLL

Pünktlich 7 Uhr aufgestanden, vorbereitetes Frühstück gefasst, Auto vollgetankt und los geht's. Am Myvatn scheint das Wetter noch aufzuheitern, doch schon 20km nach Osten ist dicker Nieselregen. Dafür fährt sich die F88 erstaunlich gut für die hier üblichen Pisten. Man kann bis zur Hütte der Herðubreið so ziemlich mit 70 - 80 kmh fahren. Am Berg ist allerdings ein Lavafeld, welches kurvige und holprige Stücken erzeugt. Hier muss man sehr vorsichtig und langsam fahren, fast klettern mit dem Auto. Die Pisten zur Askja und dann auch zur Berghütte Skurðarskali sind dann wie üblich schlecht oder noch schlechter, vor allem das letzte Stück vor der Hütte. Man fährt die ganze Strecke wieder durch Steinwüste und Lavafelder. Schwarz, grauschwarz, grau, braun, ganz wenig Grün. Das Wetter wird - Gott sei Dank - besser und Regenwolken wechseln sich mit Sonnenlöchern ab. Erstaunlicherweise bleibt es die ganze Zeit so um die 10°C warm.

 

Der Herðubreið ist ein beeindruckender Berg, majestätisch steht er in der wüsten Landschaft mit seiner Schneehaube und der Wolkendecke. Wir machen den 42km langen Abstecher zur Askja für die kurze Wanderung zum Kratersee. Der See ist richtig groß, 5km lang und über 3km breit, und auch der tiefste in Island - 220m. Ein kleiner trüber Kratersee daneben, sein Name ist Viti, beherbergt eine heiße Quelle. Tatsächlich sind einige Menschen die 30m zum Viti hinabgeklettert, um in dem schwefeligen Wasser zu baden. Die Gegend lebt von starken Kontrasten - schwarze Lava - weißer Schnee. Schade. Leider zaubert uns kein blauer Himmel eine blaue Spiegelung in den See, denn dann wäre es perfekt. Tja man kann nicht alles haben... 

 

Wir kämpfen uns die Wellbleckpiste weiter zu unserer Berghütte an der Gletscherzunge Kverkjökull, gehörend zum großen Vatnajökull. Die Hütte ist voll. 6 Kleinbusse mit italienischen Touris und einiger der üblichen anderen Gäste, eine italienische Familie mit drei Kindern und vier der Deutschen, die wir auch schon am Myvatn getroffen haben. Es herrscht ganz schön Trubel. Wir entfliehen und steigen auf den Hausberg. Eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch: in der Ferne grüßen Herðubreið und Askja, weiter vorn der mäandernde Gletschefluss Jökulsá á Föllum (der hier beginnt), die große schmutzige Gletscherzunge Dyngjujökull und der puderzuckerweiße Kverkjökull. Schöööön ;-)

KVERKFJÖLL

Der Morgen verspricht schönes Wetter. Nachdem der Schwarm Italiener in ihren Bussen verschwunden ist, genießen wir die eingetretene Ruhe beim Frühstück.

Wir wandern zur Eishöhle - eine Schmelzhöhle am Rande des Kverkfjöll, aus dem ein Teil des Flusses Jökulsá á Föllum entspringt. Durch das Abschmelzen des Gletschers ist die Höhle einsturzgefährdet, man soll nicht hinein gehen, zumal das auch nur mit Gummistiefel und Anglerhose möglich wäre. Wir gehen weiter um die Gletscherzunge herum in Richtung der Hütte, die sich oben im Gletscher befindet. Dort in der Nähe sind mitten im Gletscher heiße Quellen und qualmende Seen. Die Schneegrenze liegt so um die 1200 m , hier hat man eine schöne weite Aussicht auf die umliegenden Gletscher und Berge. Auch Askja und Herðubreið sind wieder zu sehen. 

Im warmen Abendlicht statten wir dem Hausberg noch einen letzen Besuch ab. Zum Abend hin verschwinden die Wolken ganz und es wird eine kalte klare Nacht.

KVERKFLÖLL - HERÐUBREIÐ - BERUNES

Gegen 2 Uhr morgens ist der Horizont im Norden rot-gelb gefärbt - sonst schwarze Nacht. Da muss man schon mal aus dem Schlafsack klettern für ein Foto. 

 

Wolkenfrei, klar und kalt, so zeigt sich der Tag heute. Die Autoscheiben sind zugefroren. Heute geht es gemütlich in der Hütte zu. Als wir kurz nach 9 Uhr losfahren, sind wir die ersten die aufbrechen. Es ist Fahren angesagt, wieder heraus aus dem Hochland in Richtung Norden bis zur Ringstraße und dann noch bis Berunes ganz im Osten Islands. Wieder Steine, Sand und Geröll. Auf der Ringstraße erst mal ähnlich, später wird das Bild gefälliger: grüne Hügel, Schafe, einige Höfe und Grasanbau. Kurz vorm Ziel verlassen wir die Ringstraße vor der Halbinsel Kistufell und kürzen mit der "939" ab. Diese Piste lohnt sich, sie führt durch abwechslungsreiches, grünes Bergland mit vielen kleinen Wasserfällen und einer abenteuerlichen Abfahrt in die Bucht Berufjörður hinab. 

 

Der Hof Berunes ist dann schnell gefunden. Hier ist es schön! Zwar lassen sich gerade abendliche Nebelwolken nieder und berauben uns Stück um Stück der Sicht, aber wir sind in grüner Gegend an der Bucht, hinter uns der Berg, wir haben ein sehr schönes Zimmer, in der Gemeinschaftsdiele gibt es Sofas und eine Leseecke. Wir essen beim Hausherrn zu Abend und sind wieder positiv überrascht. Die Gaststube ist ein richtiger kleiner Pub mit Feuer im Kamin und bunt angelaufenem Ofenrohr. Wir bekommen gepökeltes Lamm mit Kartoffeln und einer gelben Rübe als Gemüse - auch sehr lecker. Und dann gibt es auch noch hausgemachten Apfelkuchen mit einem Hauch von Weihnachten. Wir sind rundum zufrieden. Hier kann man locker einige Tage aushalten. Leider sind wir aber nur auf der Durchreise.

BERUNES - JÖKULSÁRLÓN - FJALLSÁRLÓN - BÖLTI

Hmm lecker, Eierkuchen mit Marmelade zum Frühstück. Der selbst geräucherte Lachs ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack zum frühen Morgen, jedoch sollte man sich das nicht entgehen lassen, kein Vergleich mit deutschem (oder in Deutschland verkauftem) Räucherlachs. Er hat starkes Torfrauch- Aroma, fast wie ein Islay- Whisky.

 

Landschaft? Ja, eine wunderschöne Bucht mit hohen Pyramidenbergen dies- und jenseits des Ufers. Dazu schönster Sonnenschein, Temperaturen wie bei uns im Frühling, grüne Wiesen, Wollgras, Schafe, Meer, Möwen. Eigentlich ideal zum Spazieren gehen entlang dem Strand - aber wir müssen weiterziehen. Es geht in den Südwesten zum Skaftafell- Nationalpark am großen Gletscher Vatnajökull. 

 

Ich hasse Regen im Urlaub! Heute Morgen war so schöner Sonnenschein, aber wir mussten ja weiter und sind in "typisches Küstenwetter" geraten. Dicke Wolken mit Regenschauern und Nebelbänken ziehen die Südküste Islands entlang, es ist kaum etwas an Landschaft zu sehen. Der See Jökulsálón (zwischen Höfn und Öræfi) mit seinen Eisbergen ist eine echte Attraktion. Auch die 2300 Ikr je Person für die halbe Stunde Bootsfahrt zwischen den Eisbergen sind gut angelegt. In Island ist Gletschereis nicht weiß/blau, sondern weiß/blau/schwarz. Das kommt von der Vulkanasche, die aller paar Jahrzehnte die Gegend und die Gletscher bedeckt. Man sieht also auch ganz schwarze schwimmende Eisberge, das ist schon merkwürdig. Das Eis schwimmt ein bis zwei Jahre auf dem See, dann ist es so klein getaut, dass es mit dem Wasserabfluss ins Meer gelangen kann. Vor dem Abfluss stauen sich die Berge, da sie unten auf dem Grund auflaufen. Dieses Eis hat ein Neuntel seiner Masse unter dem Wasser, es ist durch sein Alter stark komprimiert und daher schwerer als "normales" Eis. Es soll um die 1000 Jahre alt sein. Auf flachen Schollen mitten im See liegen Robben herum. Man kann auch ein Stück um den See herumlaufen und entdeckt immer wieder neue Eisformationen. Wir machen noch einen Abstecher zum Nachbarsee Fjallsárlón, dort gibt es nichts touristisch Aufbereitetes, man kann "nur" schauen. Von den Eisseen bis zum Nationalpark ist es eine schöne Strecke mit interessanten Ausblicken in die Täler und Ausläufer des Gletscherberges. Fotos lohnen sich aber nur, wenn es nicht so stark verregnet und vernebelt ist wie heute. 

 

Unsere Unterkunft ist das Gästehaus Bölti, das einzige innerhalb des Nationalparks. Bölti ist ein ganz kleines isländisches Häuschen etwas bergauf gelegen. Und doch sind hier 4 oder 5 kleine Gästezimmer ausgebaut. Zum Abendessen wollen wir in das einzige Restaurant der Gegend gehen, dieses befindet sich im Hotel Skaftafell ca. 6km entfernt, ohne Reservierung geht da aber nichts. Wir reservieren dann schon mal für morgen. In der Tankstelle gegenüber gibt es auch warmes Essen. Das Essen kommt, so erfahren wir, aus dem Hotel. Auch nicht schlecht: Ambiente = Tankstelle, Preis = Tankstelle, Essen = Hotel ;-)

SVINAFELLSJÖKULL - SVARTIFOSS - SKAFTAFELLJÖKULL

Es regnet und es ist nichts - aber auch gar nichts zu sehen. Große graue Regenwolken sitzen auf der Südecke der Insel und vermiesen uns die Laune. Sollten wir etwa auch hier keinen Gletscher zu Gesicht bekommen? Was solls, wir raffen uns auf, schlüpfen in die Regensachen - inkl. meiner neuen Regenhose - und machen uns auf den Weg. Zuerst ins Besucherzentrum, dort brauchen wir zugegebenermaßen die Regenkleidung nicht. Anzusehen gibt es Wissenswertes über Islands Gletscher und einen interessanten Film vom letzen Vulkanausbruch 1996 unter dem großen Gletscher. 

 

Dann trauen wir uns doch nach draußen und machen uns auf zur Gletscherzunge Svinafellsjökull. Wir laufen um die Abbruchkante erst auf der Westseite hoch, dort kommen wir aber dann an der Eisgrenze nicht weiter, außerdem ist oben starker Nieselregen. Die Ostseite entlang kann man etwas weiter gehen. Auch hier gibt es den Abtausee, die Eisberge sind ziemlich stark mit Asche durchsetzt und rotbraun, nur einer leuchtet blau. Gegen Mittag geschieht ein Wunder. Ein Südwind treibt die Wolken die Berge hinauf und es wird heller, sogar die Sonne kommt hervor. Schlagartig ist es 10°C oder mehr und unsere Regenvermummung viel zu warm. 

 

Bei diesem schönen Wetter unternehmen wir noch eine zweite Runde. Von Bölti aus zum Wasserfall Svartifoss und weiter über den Bergrücken Skorar zur Gletscherzunge Skaftafellsjökull. Wir genießen lange die schöne Aussicht auf den Gletscher. Wir nutzen noch das Wetter und fahren die Ringstraße ein Stück zurück, um Fotos der Täler mit ihren Gletschern zu schießen. 

 

Dieser Tag bietet auch einen Rekord des Urlaubs: das wenigste Essen für's meiste Geld. Wir hatten ja im Hotel reserviert und waren auch dort. Das Essen schmeckt sehr gut, ist aber eben eine sehr übersichtlich angordnete Designerkreation für 3500 Kronen pro Kopf (etwa 40€).

BÖLTI - NÚPSSTAÐUR - VÍK - SKOGAFOSS - SELJALANDSFOSS - STORAMÖRK

Abreise aus dem kleinen Bölti-Haus in Richtung Westen die Ringstraße weiter entlang. Kilometerweit durch Schwemmland aus dunklem Sand und durch Lavagebiete älteren Datums. In einem kleinen Freilichtmuseum namens Núpsstaður stehen noch einige alte Torfhäuser und eine kleine Kirche. Die südlichste Spitze von Island ist der Ort Vík. Hier stehen beeindruckende Basaltformen an der Küstenlinie. Zum Beispiel drei Basaltsäulen - die versteinerte Trolle sind, als sie bei Nacht ein gestrandetes Schiff an Land ziehen wollten und dabei von der Morgensonne überrascht wurden, zu Stein erstarrt. 

 

Der schöne Skogarfoss liegt auch an unserem Weg. Hier sind wieder viele Touristen versammelt. Rechts neben dem Fall kann man die knapp 400 Metallstufen bis zur Abbruchkante des Wasserfalles hinaufsteigen. Hier hat man eine schöne Weitsicht bis zum Meer hin. Der Wasserfall sieht allerdings von unten schöner aus. Schade ist nur, dass wir ohne Sonne, leider auch ohne Regenbogen in der Gischt auskommen müssen. Mehrere Elfengesichter kann man mit ein klein wenig Fantasie am grünen Hang erkennen. Auf der Weiterfahrt sehen wir noch mehrere kleinere Wasserfälle, die gibt es hier sicherlich so viele wie Einwohner. 

 

Unser Tagesziel heißt Stóramörk. Der Hof befindet sich auf der Zufahrt zum Gebiet Þórsmörk. Stóramörk ist ein landwirtschaftlich genutztes, grünes Tal westlich des kleinen Gletscher Eyjafjallajökull. Wir sind die einzigen Gäste heute und bekommen ein geräumiges Zimmer. Weiterhin gibt es einen gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Ledersofa, Sitzecke und vielen Büchern und einen Speiseraum mit Küche. Auch mit dem Abendessen geht es uns gut, wir hatten zwar nicht vorbestellt, bekamen jedoch trotzdem reichlich Salat, Reis und Huhn auf asiatisch. Ach ja und wieder ein "Rekord" - das reichlichste Essen für das wenigste Geld (nur 600 Ikr je Person), der Vergleich zwischen Heimküche und Hotelrestaurant hinkt zwar, aber trotzdem ;-)

STORAMÖRK - REYKJANES - REYKJAVIK

Golf, wieso eigentlich Golf? In jeder noch so unwirklichen Ecke mit Tourismus gibt es einen Golfplatz, auch mitten im Lavafeld. Naja. Wir ziehen wieder weiter und erleben einen stetigen Wechsel von Regenschauern, Regenbögen und Sonnenschein. Es geht nach Westen, eine Runde auf der Halbinsel Reykjanes und dann wieder nach Reykjavik, so schließt sich der Kreis. Im Umkreis von Reykjavik sind die Brücken auch wieder zwei- und nicht mehr nur einspurig, Flüsse müssen nicht mehr nach ihrer Furtbarkeit beurteilt werden, es kommen ab und zu andere Fahrzeuge entgegen und die Schafe halten Abstand zur Straße, statt sich auf ihr zu wärmen. Es ist schon komisch: auf der einspurigen Schotterpiste kann man mit 80 km pro Stunde die Gegend verstauben, hier auf zweispuriger Teerstraße mit einer kleinen Baustelle am breitem Randstreifen ist die Geschwindigkeit auf 50 km pro Stunde begrenzt. Inklusive dutzender warnender Verkehrsschilder. 

 

Der größte Ort auf dieser Strecke ist Sellfoss. Ein Ort ohne Wasserfall - trotz seines Namens. (Der Wasserfall Sellfoss befindet sich im Norden Islands, das ist schon etwas verwirrend). Ansonsten sehen wir kilometerweit nur "Hraun", das sind alte Lavagebiete, mal mehr, mal weniger aufgeworfen und mit Moosen bewachsen. Unsere Halbinselrunde führt uns zur Blauen Lagune, am Örtchen Grindavik vorbei bis ganz an die Südwestspitze, dann die Küste wieder hoch nach Kevlavik und schließlich wieder nach Reykjavik. In der Blauen Lagune schauen wir uns nur ein wenig um - ist alles ziemlich überteuert. Der Südwestzipfel hat einen schönen Leuchtturm, ansonsten ist die Halbinsel nur karge Lava mit Geothermalkraftwerken und Solfatarengebieten. Eines kann man sich noch ansehen, die "Brücke über die Kontinente". An diesem Südwestende Islands verläuft (wie in Þingvellir) der Riss zwischen der eurasischen und der amerikanischen Erdplatte, und über eine der Spalten haben die Isländer eine Brücke gebaut und ein Erklärschild aufgestellt. 

 

Zum Abend in Reykjavik suchen wir uns wieder ein Restaurant, diesmal ein chinesisches. Es gibt genügend zu essen zu günstigen Preisen, nur kleine Biere kosten wieder 600 Ikr.

REYKJAVIK

Last Day in Island. Schade. 

Erstmal geben wir unser Auto im Büro der Autovermietung in Reykjavik ab. Damit haben wir keine Verpflichtungen mehr und können die restliche Zeit genießen. 

 

Reykjavik, zumindest die Altstadt - also alles um den See Torn und den Hafen herum, ist nicht sehr groß, so dass man locker an einem Tag alles ansehen kann. Von der architektonisch modernen Kirche Hallgrims hat man einen sehr schönen Ausblick über die Stadt aus dem "8. Stock". Heute ist es nicht so sehr warm, dafür strahlt die Sonne was sie kann, sowie an dem Sonntag als wir in Island ankamen. Im neuen Rathaus direkt am See ist ein großes 3D- Modell der ganzen Insel aufgestellt, da kann man noch einmal die ganze Tour nachvollziehen. Ansonsten lohnt es sich, ggf. vorhandene Brotreste mit zum See zu nehmen, die vielen Enten, Gänse und Möwen freuen sich darauf, gefüttert zu werden. 

 

Isländer und Touris sind im Straßenbild von Reykjavik ziemlich sicher zu unterscheiden. Isländer sind schick gekleidet und kälteresistent. 10°C ist für sie warm genug, um ohne Jacke und mit kürzeren Röcken zu flanieren. Die Touris kommen eher warm angezogen oder gar in Wanderkleidung mit Regenjacke daher.

 

Im allgemeinen ist englisch die Sprache, mit der man hier gut zurecht kommt. Bargeld benötigt man fast keins. Wir haben uns jedenfalls bei der Ankunft zu viel geholt (jeder 30.000 Kr). Man bezahlt hier einfach alles mit Kreditkarten, das ist so üblich.

Morgen früh fährt um 5 Uhr der Zubringerbus zum BSI- Terminal und von dort ein weiterer Bus zum Flughafen (kostet zusammen 1.200 Kr). Und dann geht es 8 Uhr ab nach Hause.

 

Tschüßi Island !


Infos

Karten

Gute GPS-taugliche Straßen- und Wanderkarten von Island bekommt man zum Beispiel über das Internet im ARKTIS VERLAG. Die Karten im Maßstab 1:100.000 sind natürlich keine echten Wanderkarten. Wanderwege sind kaum eingetragen, dennoch erleichtern Sie bei den Touren aus diversen Reiseführern die Orientierung vor Ort.

 

ARKTIS VERLAG N.Schehle

Fischerstr. 13

D 87435 Kempten/Germany

Tel: 0831 523 2710

Fax: 0831 523 2712

EMail: info@arktis-verlag.de

WEB: www.arktis-verlag.de

ISBN Nummer Bezeichnung / Gebiet Maßstab
9979-75-042-1 ÍSLAND 
Kartenset mit Namensregister
1 : 250 000
9979-75-050-2 ÍSLAND 1 : 500 000
9979-75-045-6 Húsavík - Mývatn 1 : 100 000
9979-75-052-9 Skaftafell 1 : 100 000 
1 : 25 000
9979-75-021-9 021-9 Þórsmörk - Landmannalaugar 1 : 100 000

Reise- und Wanderführer

Auf der Suche nach schönen Wandertouren in Island haben wir uns auch einige Anregungen aus dem Wanderführer vom Rother Verlag geholt. Nach unserer Meinung fehlen bei Rother viele, sehr lohneswerte Hochlandtouren. Diesbezüglich verweisen wir auf die Wandervorschläge in dem weiter unten im Text aufgeführten Reiseführer von Barbara und Jörg-Thomas Titz.

 

Für alle, die Ihre Reiseplanung selbst in die Hand nehmen- und einfach mehr über die Geschichte, zu "Land und Leute" erfahren möchten, können wir den Island-Reiseführer vom Reise Know-How Verlag empfehlen. 

 

Barbara und Jörg-Thomas Titz bereisen seit vielen Jahren dieses Land und haben ihre Erfahrungen gut strukturiert im Reiseführer Island niedergeschrieben. Nach zwei einführenden Kapiteln mit praktischen Tipps für Islandreisende und einen umfassenden Überblick zu Island folgt eine eigenes Kapitel zur Landeshauptstadt Reykjavík. In neun weiteren Kapiteln werden mehrere Reiserouten quer durchs Land beschrieben. Das letzte Kapitel ist den Färöer-Inseln gewidmet.

SLAND - Wanderführer

Autoren: Gabriele und Christian Handl

ISBN: 3-7633-4005-X 

 

Bergverlag Rother GmbH

Haidgraben 3

85521 Ottobrunn

Tel: 089 608669 0

Fax: 089 608669 69

WEB: www.rother.de 

Mail: bestellung@rother.d

ISLAND - Reisefüher

Autoren: Barbara C. und Jörg-Thomas Titz

ISBN: 3-8317-1403-7 

 

Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW

c/o Peter Rump GmbH

Osnabrücker Straße 79

33649 Bielefeld

Tel: 0521 94649 0

Fax: 0521 441047 

Mail: info@reise-know-how.de

WEB: www.reise-know-how.de


Reiseanbieter

Im Laufe der Internetrecherchen zu unserer geplanten Islandreise sind wir auch auf die WEB-Site von ISLAND Erlebnisreisen gestoßen. Aus den vielen interessanten Rundreiseangeboten haben wir uns dann eine eigene Version für eine dreiwöchige PKW-Reise zusammengestellt und alle Übernachtungen, Flüge und auch das Fahrzeug über diesen Spezialanbieter für Islandreisen gebucht. 

An dieser Stelle auch nochmal unseren herzlichen Dank an das Team von ISLAND Erlebnisreisen für die Unterstützung, die vielen Tipps und nicht zuletzt die Mühe mit unseren vielen Fragen und Änderungswünschen :-).

 

ISLAND Erlebnisreisen

Bruno Guttenberg

Heinrich-Schacht-Straße 58

D-22880 Wedel bei Hamburg

Tel: 04103 9 000 770

Fax: 04103 9 000 777

EMail: info@islanderlebnis.de

WEB: www.islanderlebnis.de

 

 


Übernachten

Gästehaus Baldursbrá

Laufásvegur 41

101 Reykjavík

Tel.: +354 5526646

Fax: +354 5626647

EMail: baldursbra@centrum.is

WEB: Pension Baldursbrá

 

Die Pension Baldursbrá liegt in einer ruhigen Straße am Rande der Altstadt. Von dort erreicht man in fünf bis zehn Minuten das Stadtzentrum mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten, Geschäften, Kneipen und Restaurants. Die Pension ist der ideale Ausgangs- oder Endpunkt einer Islandreise und auch ohne Auto gut zu erreichen. Bei der Rückreise hatten wir die Gelegenheit die Busverbindung zu testen, da wir unser Auto in Reykjavík wieder abgeben mußten. Ein kleiner Shuttle-Bus, der übrigens kostenfrei ist, bringt die Gäste in wenigen Minuten zum BSÍ-Busterminal und von dort kann man mit einem großem Reisebus zum Preis von etwa vierzehn Euro pro Person direkt zum internationalen Flughafen fahren. Bei Bedarf muß man einen Tag vorher den Wirtsleuten Bescheid geben, da der kleine Shuttle-Bus nur auf Bestellung fährt. Im Baldursbrá herrscht eine angenehme heimische Atmosphäre, die Wirtsleute sind sehr freundlich und hilfsbereit.

 

Unser Zimmer war mit einem Doppelbett, einem runden Tisch mit zwei Stühlen, einem kleinen Schreibtisch und einem offen Schrank ausgestattet. Toilette und Dusche sind pro Etage zentral auf dem Flur. Ein kleines Waschbecken befindet sich aber in jedem Zimmer.

Das Frühstück war gut und entsprach vom Angebot dem Gästehaus-Standard in Island. Abendessen wird nicht angeboten. Das ist aber kein Problem, da es in der Altstadt ein großes Angebot an Restaurants gibt. Neben dem einheimischen Speisenangebot, wie zum Beispiel verschiedene Sorten Fisch und Lamm, gibt es auch zahlreiche internationale Gerichte. So hat es uns zum Beispiel auch sehr gut im Ristorante Caruso gefallen, die mit "... just south of the Arctic circle" werben. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass das Preisniveau für Essen und Alkohol in Restaurants gegenüber Deutschland deutlich höher ist. Für ein normales Gericht und ein großes Bier bezahlt man schnell um die fünfunddreißig bis vierzig Euro.

 

Hotel Breiðafjörður

Aðalgotu 8

340 Stykkishólmur

Tel.: +354 4332200

Fax: +354 4332201

EMail: hotelbreidafjordur@simnet.is

 

Das Hotel Breiðafjörður befindet im Zentrum von Stykkishólmur, nur wenige hundert Meter vom Hafen entfernt. Der kleine Ort liegt im Norden der Halbinsel Snæfellsnes also im westlichen Teil von Island.

Unser Hotelzimmer war mit Doppelbett, Schrank und Schreibtisch gut ausgestattet. Ein winzig kleines Bad mit Dusche und WC ergänzte die Ausstattung.

 

Der Frühstückraum war zwar deutlich größer als unser Bad ;-), aber so morgens gegen acht Uhr ging es etwas "quirlig" zwischen den sehr eng gestellten Tischen zu. Das Frühstück selbst war wirklich gut und mit dem unserer Mittelklassehotels durchaus vergleichbar. Abends wurden auch kleine Snaks angeboten. Für den etwas größeren Hunger können wir die beiden Restaurants im Ort empfehlen. Das Restaurant Fimm Fiskar befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel und bietet unter anderen einen sehr leckeren Lammbraten in Rotweinsoße. Das Restaurant Narfeyrarstofa liegt nur wenige Meter vom Hotel, der Straße weiter in Richtung Hafen folgend, entfernt. Auf jedem Fall sollte man sich einen Tisch im Vorfeld reservieren. So ab neunzehn Uhr sind die Plätze in den Restaurants sehr schnell vergeben.

 

Gästehaus Ósar

Vatnsnes

531 Hvammstangi

Tel.: +354 8622778

Fax: +354 4512978

EMail: osar@hostel.is

 

Entlang der Strasse 711 an der Ostseite der Halbinsel Vatnsnes erreicht man das Gelände der Farm Osar mit Farmhäusern, Gästehäusern und einer Jugendherberge. Für eine Nacht ziehen wir in eines der kleinen Holzhäuser mit Blick auf die Bucht Húnafjörður ein. In jedem Haus befinden sich zwei Zimmer, je ein Drei- und ein Zweibettzimmer, die Küche mit zwei Schlafplätzen und das gemeinsam genutzte Bad mit Dusche und WC. In unserem Zimmer stehen zwei Betten und ein Elektroheizer, der den kleinen Raum schnell gemütlich warm macht.

 

Wenn man keine Lust zum kochen hat, kann man im Vorfeld ein Abendessen bei der Farmerfamilie bestellen. Zum Dinner waren wir wohl die einzigsten Gäste und bekamen ein wirklich leckeres und reichliches Menü, bestehend aus einer Gemüsesuppe und zum Hauptgang Lammbraten mit Reis, Kartoffeln und Gemüse. Intessant war auch, dass die Malzeiten in einem Rundzelt (so eine Art Vikingerzelt) eingenommen wurden. Das besondere am Frühstück war, dass es neben dem "Standard" auch frisch gebackene , leckere Eierkuchen gab.

Die Wirtsleute waren wirklich nett und wir fühlten uns, inzwischen schon etwas abseits von Städten und Dörfern, in Island sehr wohl.

 

Berghütte Kerlingarfjöll

Hochland

Reservations:

Fannborg ehf

Bollagarðar 6

170 Seltjarnarnes

Tel.: +354-852-5132

EMail: reservations@kerlingarfjoll.is

WEB: www.kerlingarfjoll.is

 

Die Berghütte Kerlingarfjöll liegt mitten im Hochland zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull. Mit dem Auto fährt man entlang der Strasse 35 und folgt dann noch ein kurzes Stück dem Abzweig F347 der direkt zum Camp führt. Im Camp stehen neben dem Hauptgebäude, wo die Waschgelegenheiten, Schlafsackunterkünfte (Schlafsaal) und das Restaurant untergebracht sind, noch mehrere Finnhütten als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Campingfreunde können ein großes Stück Rasenfläche am Ásgarðsa Fluss nutzen. Für die Selbstversorger befindet sich direkt hinterm Hauptgebäude eine Hütte mit Küche und Kantine. In einem separaten Badehaus steht täglich ab achtzehn Uhr warmes Wasser zum Duschen bereit. Wer möchte, kann auch in einen der Pools mit warmen Wasser relaxt sein Bier genießen.

 

Wir finden für zwei Tage in einer der kleinen Hütten Unterkunft und beziehen einen der beiden Schlafräume. Die Einrichtung hat uns echt positiv überrascht. Die Ausstattung umfaßt ein Doppel- und ein Einzelbett (Schlafsackunterkunft!) sowie ein separates WC mit Waschbecken. Eine Stromversorgung ist auch vorhanden, was besonders alle Fotografen freut um die leeren Akkus der Kamera wieder auf Vordermann zu bringen.

 

Das Frühstück war erwartungsgemäß rustikal und vom Angebot her wirklich gut. Zum Abendessen werden im Restaurant einfache Gerichte wie Hamburger mit Pommes etc. angeboten. Besonders lecker war die (sicher noch von Oma gekochte) Iceland Meat Soup, bestehend aus einer Terrine Fleischbrühe mit Reis, Gemüse und einer großen Beinscheibe vom Lamm. Dazu noch Brot und Bier. Da ist selbst nach einem anstrengenden Wandertag die Welt wieder in Ordnung :-)).

 

Berghütte Landmannahellir

Hochland

Tel.: +354 8938407

EMail: info@landmannahellir.is

WEB: www.landmannahellir.is

 

Die Berghütte Landmannahellir ist ähnlich der Hütte am Kerlingarfjöll eher ein Camp, dass aus mehreren Hütten besteht, nur etwas kleiner und liegt südlich der Strasse 26 im Hochland. Das Camp erreicht man von der Strasse 26 aus gesehen über die Abzweige F208 und F225. Die Hütten liegen an dem kleinen Flüßchen Helliskvísl mitten in einem grünen und vor allem sehr ruhigen Tal. Auch hier besteht die Möglichkeit zum campen. Diese Unterkünfte sind aus unserer Sicht eine echte Alternative zu dem bekannteren Landmannalaugar, das etwa eine halbe Stunde Autofahrt in südöstliche Richtung entfernt liegt. Landmannalaugar bietet zwar eine einfache Einkaufsmöglichkeit und ein kleines Cafe aber dafür sind dort wesentlich mehr Touristen unterwegs und der Zeltplatz ist sehr steinig.

 

Diesmal ziehen wir in eine Gemeinschaftshütte für zwölf Personen ein. Der Wohnraum besteht aus drei großen Doppelstockbetten, einen großen Tisch mit Stühlen und einer kleinen Küchenzeile mit Kochgelegenheit (Propangaskocher und Flasche sind vorhanden). Vom Vorraum am Eingang hat man noch Zugang zum WC mit Waschbecken. In der Nähe gibt es auch ein kleines Duschhäuschen mit warmen Wasser. Pro Duschgang muß man aber zusätzlich 400 ISK bezahlen.

 

Bis jetzt hatten wir mit dem Essen immer Glück und brauchten nicht kochen. Hier ist man aber wirklich Selbstversorger und muß sich einen gewissen Nahrungsmittelvorrat aus den Supermarkt mitbringen.

 

Gästehaus Eldá

Reykjahlíð

660 Mývatn

Tel.: +354 4644220

Fax: +354 4644321

EMail: info@elda.is

WEB: www.elda.is

 

Das Gästehaus Eldá liegt in dem kleinen Ort Reykjahlíð direkt am Mývatn See und ist gut über die Ringstrasse 1 zu erreichen. Das Gästehaus besteht aus mehreren Häusern, die im Bungalow-Stil errichtet wurden.

 

Wir beziehen ein kleines aber angenehm helles Zimmer mit Doppelbett, Schrank, Schreibtisch, zwei Stühle und Waschbecken. Direkt gegenüber von unserem Zimmer befinden sich zwei kleine Bäder mit Dusche und WC. Das Wasser ist hier schwefelhaltig und man muß sich erst an den etwas muffligen Geruch beim Duschen gewöhnen. Gleich neben unserem Zimmer war eine komplett eingerichtete Gästeküche, die auch für Selbstversorger keine Wünsche offen lies.

Der Frühstücksraum befand sich in einem benachbarten Bungalow. Das Früstück war wirklich gut und reichlich entsprechend dem typischen Gästehaus-Standard. Auch das Servicepersonal war sehr nett und hilfsbereit.

 

Um abends Essen zu gehen hat man drei Möglichkeiten in Reykjahlíð. Da gibt es zum einen das Hotel Reykjahlíð und zum anderen das Hotel Renihlíð zu dem auch das Cafe und Pub GAMLIBÆRINN (Die Alte Farm) gehört. Uns hat die Atmosphäre im Pub sehr gut gefallen, eigentlich ist es der ideale Ort um den Tag gemütlich beim Bier ausklingen zu lassen. Das Essen war gut, die Lassangne fand ich persönlich nicht so gelungen, der Salat mit Hühnerstreifen war ok, nur etwas wenig nach einem langen Tag, aber die isländische Fleischsuppe und auch das Lamm mit Pommes und Salat waren echt lecker.

 

Berghütte Sigurðarskáli

Hochland

Kverkfjöll

Tel.: +354 8536236

WEB: Berghütte Sigurðarskáli

 

Die Berghütte Sigurðarskáli liegt im Norden des großen Gletschers Vatnajökull am Fuße des Berges Kverkfjöll und ist von der Ringstraße kommend gut über die Straßen F88, F910 und F902 zu erreichen.

Die doch recht große beheizbare Hütte bietet in vier Schlafsälen für über 80 Personen eine Übernachtungsmöglichkeit im Schlafsack.

 

Die Küche ist gut und vorallem mit reichlich Küchenequipment ausgestattet. Der Aufenthalts- und Speiseraum bietet auch für größere Reisegruppen ausreichend Platz. Die Toiletten sowie die Dusch- und Waschgelegenheiten befinden sich im Nachbargebäude. Duschen kostet 400 ISK extra. Sowohl vor als auch hinter der Hütte existeren in der sonst eher steinigen Gegend Grünflächen zum campen.

 

Wir bekommen diesmal zwei Tage Unterkunft in in einem der Schlafsäle für vierundzwanzig Personen, die in sechs Doppelstockbetten untergebracht werden. Am ersten Tag war die Hütte echt voll. Am Folgetag ging es dann wesenlich entspannter zu und wir konnten die Betten unter wenigen Bergfreunden aufteilen. Die Wascbecken im Nachbargebäude sind übrigens außen angebracht. So morgens gegen halb acht waren um die null Grad Celsius. Also spätenstens bein Anblick der kleinen hübschen Eiszapfen, die sich über Nacht um die Waschtische gebildet hatten, war ich top fit ;-)).

 

Während unseres Aufenthaltes stand auch eine nette ortkundige Wanderführerin für Touren im Gletschergebiet zur Verfügung. Art und Umfang der Touren kann man unkompliziert vor Ort absprechen.

 

Gästehaus Berunes

Berufjörður

765 Djúpivogur

Tel.: +354 4878988

Fax: +354 4788902

WEB: Berunes (Booking.com)

 

 

 

Das Gästehaus Berunes liegt direkt an der Ringstrasse im südöstlichen Teil der Insel an der Bucht Berufjörður. Auf dem Farmgelände befinden sich neben dem Farmhaus mit mehreren Nebengelässen ein älteres Gebäude, das als Jugendherberge dient, ein kleines, sehr hübsch mit Holzmöbel und Kamin eingerichtetes Gasthaus sowie wie eine Kirche. Für Selbstversorger steht im Gästehaus auch eine moderne Küchenzeile zur Verfügung. In der großen hellen Diele am Eingang kann man's sich bei einem Bierchen auf der Ledersitzgarnitur gemütlich machen und mit anderen Gästen plauschen. Diesmal bekamen wir ein kleines Zimmer mit Doppelbett. Das zentrale Bad mit Dusche und WC war neu renoviert und modern eingerichtet. Von Berunes waren wir wirklich sehr positiv überrascht. Das lag sicher auch an der sehr netten, freundlich-familiären Atmosphäre, die uns die Besitzer von der ersten Stunde an entgegen gebracht haben.

 

Auf Vorbestellung kann man auch Abendessen im Gasthaus bekommen. Das haben wir natürlich genutzt. Diesmal wurde wieder Lamm serviert, aber als Pöckelbraten zubreitet mit Kartoffeln und gelben Rübenstücken, die ähnlich wie Kolrabi schmecken. Zum Nachtisch gab es dann noch Apfelkuchen mit Eis. Das Besondere am Frühstück waren frisch gebackene Eierkuchen und Lachs, den der Besitzer selbst gefangen und frisch geräuchert hatte. Zum räuchern könnte er eventuell Torfrauch verwendet haben. Auf jeden Fall wäre der Lachs zusammen mit einem Laphroaig eine echte Delikatesse. Den Whisky-Kennern unter Euch wird jetzt sicher das Wasser im Munde zusammenlaufen ;-).

 

Gästehaus Bölti

Skaftafell National Park

785 Öræfi

Tel.: +354 4781626

Fax: +354 4782426

EMail: gmj1@hi.is

 

Das Gästehaus Bölti liegt im Gelände des Skaftafell Nationalparks an der Stichstraße 998, die direkt von der Ringstrasse abzweigt. Bölti bietet auch für Rucksacktouristen in einem Nebengebäude Unterkunft. Für Selbstversorger steht eine Gästeküche zur Verfügung. Das Gästehaus besteht aus vielen kleinen und liebevoll eingerichteten Zimmern im Erdgeschoss, wo auch die Besitzerin lebt. Im Obergeschoß finden einige sehr kleine Gästezimmer Platz. Auch ein Bad mit Dusche und WC ist vorhanden

Wir bezieghen wir für 2 Tage eines der Zimmer mit herrlicher Sicht auf das etwa eintausend Quadratkilometer große Gebiet des Skeiðarársandur mit dem weit verzweigten Gletschfluß, der Skeiðará. In unserem Zimmer stehen zwei einzelne Betten. Ein kleines Waschbecken und ein Wasserkocker runden die einfache Austtung ab.

 

Das Haus wird sehr familär geführt. Der reich gedeckte Frühstückstisch steht im Wohnzimmer. So können wir gemeinsam mit den anderen Gästen frühstücken. Wenn man abends nicht selbst kochen möchte, gibt es nur zwei Möglichkeiten in der näheren Umgebung um was Esssen zu gehen. Die Eine davon ist das Hotel Skaftafell, dass sich etwa sechs Kilometer von Gästehaus Bölti entfernt direkt an der Ringstrasse befindet. Das Preisniveau ist entsprechend hoch und man sollte auf jeden Fall einen Tisch bestellen. Eine gute preisliche Alternative ist die Tankstelle (gleichzeitig Einkaufsmarkt und Imbiss) gegeüber vom Hotel. Dort bekommt man ein leckeres Abendessen mit Kaffee für 1800,- ISK. Das Essen wird übrigens vom Hotel Skaftafell geliefert. ;-)

 

Gästehaus Stóra-Mörk

Stóra Mörk III

861 Hvolsvöllur

Tel.: +354 4878903

Fax: +354 4878903

EMail: storamork@isl.is

WEB: Gästehaus Stóra-Mörk (Booking.com)

 

Das Gästehaus Stóra-Mörk ist die letzte Unterkunft unserer Rundreise bevor wir wieder nach Reykjavík zurückfahren. Das Farmgelände erreicht man von der Ringstrasse über den Abzweig 249 in Richtung Þórsmörk, dann weiter bis zum Abzweig F248, der direkt zum Gästehaus Stóra-Mörk III führt.

 

Für eine Nacht erhalten wir ein großes helles Gästezimmer mit Doppelbett, Kleiderboard und Waschbecken. Das Bad mit Dusche und WC ist modern ausgestattet aber separat. Neben weiteren Gästezimmern befinden sich eine Wohndiele, ein Wintergarten, der zugleich der Frühstücksraum ist und eine modern eingerichtete Gästeküche im Erdgeschoss des Hauses. Die großen hellen Räume bieten sehr viel Platz für die Gäste. In der Wohndiele stehen unter anderen ein großer Schrank mit Büchern in verschiedenen Sprachen und eine großzügige Sitzgarnitur wo man sich's gemütlich machen kann.

 

Die junge Wirtin war sehr nett. Obwohl wir die einzigsten Gäste in dieser Nacht waren, hat sie angeboten für uns Abendessen zu kochen. Diesmal gab es kein typisch einheimischen Essen sondern Reis mit Hühnerfleisch auf chinesische Art. Dazu Butter, Brot und frischen Salat. Für das leckere Essen haben wir pro Person nur 600,- ISK bezahlt. Das Frühstück war ebengfalls gut und entsprach vom Angebot dem Gästehaus-Standard, den ich nun abschließend zur Beschreibung der Unterkünfte kurz umreisen möchte.

Was gibt es in Island zum Frühstück?

 

Kaffe, Tee, Orangensaft, Apfelsaft, verschiedene Sorten Brot, auch Toast, Käse (oft mehrere Sorten), Schinken, Salami, Leberwurst, Eier, verschiedene Marmeladen, Jogurt, Müsli, Milch, Frische Gurke, Tomate, Paprika, etwas Obst. Sicher gibt es nicht in jedem Gästehaus das "volle Programm", Quantität und Qualität sind schon etwas verschieden.